Letztes Jahr kaufte ich mir einen Biwaksack, wo ich mich zu sehr auf die Herstellerangaben verlassen hatte und nicht auf mein Gefühl hörte.
Es handelt sich um den "Assault Bivy Summit" von "The North Face".
Ostern 2015 rückte näher und ich wollte die Feiertage nutzen, um eine Tour zu machen. Das Ziel war noch nicht genau definiert, aber ich wusste, dass die Nächte noch kalt sein werden. Natürlich entschied ich mich bei der Schlafsackwahl für meinen Daunenschlafsack von Exped.
Es ist bekannt, dass Daunen sehr warm halten und auf ein kleines Packmaß komprimierbar sind. Zudem sind Daunenschlafsäcke auch leichter, als die aus Kunstfaser. Einziger Nachteil, aber leider auch ein großer. Daunenschlafsäcke dürfen nicht nass werden, denn sonst besteht die Gefahr, dass die Daunen verkleben.
Eine Lösung musste her. Somit entschied ich mich dazu mir einen Biwaksack zu zulegen. Natürlich sollte er keine 200€ kosten. Ich wusste, dass es fast unmöglichist, einen Bivy in meiner gesetzten Preisspanne zu bekommen.
Aber den Kopf in den Sand stecken und es unversucht lassen wollte ich auch nicht. Nach meiner Recherche traf ich dann auf den Biwaksack von The North Face. Ein neues Model, ganz frisch auf dem Markt. Natürlich gab es noch keine Rezessionen, bzw. Reviews bei You Tube. Fix im Shop meines Vertrauens geschaut und siehe da, er wird auch von der Gudenkauf GmbH (www.rucksack.de) angeboten. Ich Fix meinen Bekannten und eigentlich auch Stammverkäufer angerufen und beraten lassen. Leider konnte er mir auch keine genaue Auskunft darüber geben, ist eben frisch im Programm.Wir einigten uns darauf, dass ich ihn mir vor Ort ansehe, um mir ein eigenes Bild von Material und Verarbeitung zu machen. Nächsten Tag im Shop hielt ich ihn dann in der Hand und war vom Packmaß und Gewicht sehr begeistert. Er war gerade mal 420 g leicht und hatte eine Länge von 23 cm x 13 cm. Wow, sagte ich zu ihm, was für ein leichtes Teil. Fix befreite ich ihn aus seinem Kompressionssack und rollte ihn in der Schlafsackabteilung aus. Er erstreckte sich über eine Länge von 264 cm und Breitete sich über 84 cm aus. Er war so lang, dass ich ohne Mühe meinen Act Lite 40 mit hinein nehmen könnte.
Das Obermaterial war ziemlich dünn. Das Material bestand aus einer Mischung zwischen 55% Polyamid und 45% Polyester und sollte gemäß Herstellerangaben Wasser- und Winddicht, sowie atmungsaktiv sein. Eine Versteifung im Kopfbereich verhinderte, dass der Bivy im Gesicht lag. Ein Mückennetz war ebenfalls integriert.
Pro:
- leicht
- kleines Packmaß
- bietet viel Raum
- Wasser- und Winddicht, sowie atmungsaktiv
- Kosten: 89€
Contra:
- Ich konnte nicht finden was gegen den leichten Bivy spricht.
Okay, mein Gefühl sagte mir, dass es zu schön sei um wahr zu sein. Nicht um sonst ist die Konkurrenz teurer. Aber letztlich entschied ich mich für den Kauf.
Ostersamstag machte ich mich auf und fuhr zum Zielort. Als ich Abends nach einem wunderschönen Tag - es wurde bereits dämmerich was ja egal war, denn ich musste ja nicht wirklich etwas aufbauen - einen Lagerplatz gefunden hatte, rückte die Stunde der Wahrheit näher.
E ging wirklich schnell.Ist eben ein Biwaksack. Nachdem ich mir was zu essen gemacht hatte, legte ich mich in meinen aufgeplusterten Daunenschlafsack.
Anfangs ließ ich den Sack geöffnet. Ich glaube, das Mückennetz hatte ich geschlossen. Irgendwann, wenn ich mich recht erinnere war es kurz vor Mitternacht, als ich den Bivy komplett schloss. Es wurde sehr kalt.
Mitten in der Nacht verspürte ich eine gewissen Feuchtigkeit, welche die Kälte förderte.
Im Morgengrauen öffnete ich den Bivy und merkte dabei eine extrem Feuchtigkeit am inneren des Biwaksacks sowie auf meinem Schlafsack. Nachdem ich mich aufrichtete und mich anzog um wieder warm zu werden der Schock. Ich sah, wie das Obermaterial des Bivys durchnässt war. Es hatte aber nicht geregnet. Ich holte meinen Schlafsack hervor und somit den zweiten Schock. Er war klitschnass und teilweise gefroren. Es passierte das, was ich mit Hilfe des Bivys verhindern wollte. Einen nassen Schlafsack.
Hier ein paar Bilder, die meine Erfahrungen abbilden:
Feuchtigkeit, die ich im Morgengrauen an der Innenseite des Assault Bivys bemerkte |
Gut zu erkennen, wo der Bivy Feuchtigkeit durchgelassen hat |
Hier ganz klar zu sehen, wie die Nässe von meinem Daunenschlafsack läuft |
Die Nacht war sehr kalt... |
...Ich vermute, hätte ich mich für einen Biwaksack aus Gore Tex entschieden, wäre das nicht passiert. |
Auch meine Schlafmatte hat etwas davon getragen. |
Fazit:
Ich möchte mit Hilfe meiner Erfahrung von diesem Biwaksack Assault Bivy Summit von The North Face dringend abraten. Wenn ihr so wie ich nicht viel Budget für euer Outdoor Hobby habt, dann spart auf etwas Vernünftiges. Lieber sparen und warten, dafür Freude an dem neuen Ausrüstungsgegenstand, als schnell einen Günstigen kaufen und im Endeffekt unzufrieden sein und Ärger bei der Rückgabe zu haben. Immerhin merkt man das ja nicht bei der Probe im Wohnzimmer.
Ich hatte Glück und das Team von der Gudenkauf GmbH (www.rucksack.de) nahm, nachdem ich meine Erlebnisse erzählte, den Artikel anstandslos zurück und ich bekam mein Geld wieder. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle nochmal herzlichst bedanken.
LG NEx
Das klingt nicht so toll... Ich habe selber kein Bivi, werde mir auch kein anschaffen. Ich bau dann bei kaltem Wetter lieben ein gut belüftetes Zelt auf. Kann das Robens Starligt 1 nur empfehlen.
AntwortenLöschenDenke die Beschriebenen probleme hat man bei kalten Wetter mit jedem einwandigen Bivi... Iwo muss sich das Kondenswasser ja absetzen..
Lg Stefan